… sagt der Volksmund. Steckt hier was Wahres dahinter? Warum soll es dann abgeschafft werden? Obwohl Herr Schäuble kürzlich meinte, »niemand beabsichtigt …« – der Spruch erinnert uns an Walter Ulbricht aus dem Jahre 1961 – kurz vor dem Mauerbau!
Lassen Sie uns mal nachdenken: Bargeld ist Zentralbankgeld. Und somit die einzige Möglichkeit, als Privatperson Zentralbankgeld und gesetzliches Zahlungsmittel zu besitzen. Wenn Sie (Bar-)Geld bei einer Bank einzahlen, entsteht für Sie eine Forderung gegenüber der Bank. Sie leihen der Bank Geld und sind nun also Kreditgeber! Und für Sie als Kreditgeber hängt die Rückzahlung des Kredites ab von der Zahlungsfähigkeit der Bank.
Es kommt aber noch kurioser. Wenn Sie denken, dass die Banken nur das Geld verleihen, das wir dort einzahlen, dann sind Sie auf dem Holzweg! Eine Bank kann das Zigfache Ihrer Einlagen verleihen. So schafft die Bank per Knopfdruck sogenanntes Buchgeld. In Deutschland sind ca. 125 Milliarden (125.000.000.000) EUR Bargeld im Umlauf und es existieren 1,85 Billionen (1.850.000.000.000) EUR Buchgeld. Das ist ein atemberaubender Faktor von 1:15! Allgemein begründet wird diese Geldschaffung aus dem Nichts mit der Notwendigkeit einer wachsenden Geldmenge für Wirtschaftswachstum. Die Kehrseite dieser Geldvermehrung sind Inflation und Preisblasen an z. B. Immobilien- und Anleihemärkten.
Von der sogenannten Geldschöpfung zurück zum Bargeld. Wenn Sie also Ihr Bargeld einer Bank geben, wird daraus auch Buchgeld. Und Buchgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr. Wir müssen schon ein tiefes Urvertrauen in die Banken und das Zentralbankgeldsystem haben, dass wir glauben, die Institute könnten unseren Forderungen, sprich Auszahlungen, jederzeit nachkommen. Na ja, der letzte »Bank Run«, wenn sehr viele Kunden versuchen, ihre Guthaben abzuheben, liegt schon vier Jahre zurück und war weit weg – in Zypern.
Was steckt hinter der Idee, Bargeld wirklich abschaffen zu wollen? Ein vorgeschobener Grund sind kriminelle Machenschaften, die im Zusammenhang mit Bargeld stehen (z. B. Geldfälschung) zu bekämpfen. Die eigentlichen Gründe sind andere: Erstens wären wir gezwungen, das Geld zur Bank zu tragen und Kreditgeber zu werden. Dann könnte man mit negativen Zinsen oder Gebühren die Sparer dazu bewegen, entweder mehr zu konsumieren oder zu investieren. Übrigens kann man in der Schweiz Container mieten, um Bargeld zu lagern. Das ist günstiger als der Schweizer Nationalbank -0,75 % Zins zu zahlen. Zweitens wäre ohne Bargeld jede Transaktion elektronisch nachvollziehbar. In Schweden wird mit elektronischen Bezahlchips unter der Haut experimentiert. Unser Einkaufs- und Freizeitverhalten wäre gläsern und für Werbestrategen wunderbar steuerbar. Bargeld schenkt uns also auch ein Stück Freiheit und Anonymität.
In diesem Sinne »Bargeld lacht« für Freiheitsliebende; zahlen Sie häufig mit Barem! Und seien Sie als Bürger wachsam: In Indien wurde von einem auf den anderen Tag 90 % des Bargeldes für ungültig erklärt. Da kann einem das Bargeldlachen auch im Halse stecken bleiben …
Veröffentlicht am 15. April 2017 von Dr. Franz Möller und Hans-Joachim Barth